Was hilft nicht!

Hersteller versprechen uns immer wieder geradezu wundersame Mittel, mit denen es möglich sein soll, auf aktuelle Bedrohungen schnell, einfach und wirksam zu reagieren. Manche dieser Mittel wirken geradezu magisch und versprechen, uns von aller Verantwortung und Mühe zu befreien. Der hierfür gebräuchliche englische Begriff “silver bullet” macht die mystische Dimension dieser Mittel deutlich.

Was diese technischen Allheilmittel bewirken, kennen wir eigentlich nur zu gut. Sie lassen uns ruhiger schlafen bis zu dem Zeitpunkt, an dem ein Problem eintritt. An dieser Stelle finden wir uns dann wieder genauso wenig vorbereitet und handlungsfähig vor, wie zuvor.

Leider ist die Wirklichkeit komplexer und weniger vorhersehbar, als es uns die Versprechen der Marketingabteilungen glauben machen wollen. Und ohne eigene Analyse, was es zu schützen gilt und welchen Bedrohungen diese Werte ausgesetzt sind, wird auch weiterhin keine wirksame Lösung möglich sein.

So werden unwirksame “silver bullet”-Lösungen angepriesen:

  • Ein Produkt, das wir nun in unser Netzwerk integrieren müssen und sofort wird alles sicher.
  • Eine Software, die böses Verhalten automatisch erkennt.
  • Ein Service, der ohne unsere Unterstützung gute von bösen Inhalten unterscheiden kann, und automatisch filtert.
  • Ein  Produkt oder eine Software lernt aus unserem Verhalten, was böse oder nicht böse ist, und reagiert in der Folge automatisch.
  • Ein Produkt, eine Software oder ein Service setzt moderne, noch nie dagewesene Techniken ein, die keinem Mitbewerber zur Verfügung stehen.
  • Ein Produkt, eine Software oder ein Service erkennt alle Bedrohungen und verspricht ein Ergebnis ohne Restrisiken.

Zusammenfassend gilt, dass unser Misstrauen immer dann geweckt sein sollte, je umfassender und automatischer (d.h. für uns bequemer) die Schutzversprechen ausfallen und je weniger die eigentliche Arbeitsweise nachvollziehbar ist.